Rund 90 TeilnehmerInnen stellten sich dem zunächst unbequemen Thema und konnten sehen, wie viele Gesichter das Sterben „ungeschminkt“ hat. Der sehr tief gehende Gesprächsabend mit dem renommierten Professor Dr. Ernst Engelke bot reichlich Gelegenheit, mit Fragen und Antworten auf die vielfältigen Aspekte der Begleitung von Menschen am Lebensende einzugehen.
Eine sehr dichte Atmosphäre und eine spürbare persönliche Berührtheit prägten den Abend.
Beeindruckend waren dabei der 50 jährige Erfahrungsschatz und die Anschaulichkeit der Beispiele des 83 jährigen Referenten.
Dass im Erleben Angst (wenn vielleicht auch verdrängt) und Hoffnung immer gleichzeitig ihren Platz haben, war eine Grundaussage. Auch wenn Sterbenskranke behaupten, keine Angst vor dem Tod, sondern nur vor dem Sterben zu haben, bedarf es einer offenen sensiblen Begleitung, die beide Aspekte im Blick behält.
Ein weiteres plastisches Bild ist ein gemeinsames Spielbrett, auf dem ein Schachspieler und ein Dame-Spieler mit ihren völlig unterschiedlichen Handlungsmöglichkeiten agieren. Es zeigt die Notwendigkeit, sich im Umgang möglichst weit auf die veränderten und eingeschränkteren Aktions- und Erfahrungswelten Sterbenskranker einzulassen, wenn Kommunikation gelingen soll.
Auch wenn unsere Situation in Deutschland privilegiert ist, ist deutlich zu spüren, dass das Personal weniger und der Pflegenotstand größer wird. Prof. Engelke sieht die Verantwortung für die Pflege und Versorgung bei uns allen und appelliert, dass sich jede und jeder ein soziales Netz aufbauen sollte, das irgendwann mit zur Unterstützung bereit ist.
Der Dank der Moderatorin, Cornelia Krines-Eder, mündete in der semantischen Anlehnung an den Namen des Referenten mit der Übergabe eines Engels, der Hoffnung für alle symbolisiert: Begleitende, Sterbende, Angehörige und Menschen, die sich diesem Thema ehrlich stellen.
Man darf schon auf die nächste Veranstaltung gespannt sein: am 30.06.25, 19.00 in der Kirche Maria Hilf mit Frau Dr. Marion von Helmolt zum Thema: „Begleiteter Suizid“